EOC-Staffel: Herren knapp am Diplom vorbei

Mit der Staffel fand die Europameisterschaft im Orientierungslauf am Dienstag, 20. August 2024 ihr spannendes Finale.

Im Vértes Gebirge, einem Höhenzug in Nordwest-Ungarn mit den höchsten Erhebungen bei zirka 500 Höhenmetern und tiefen Gräben, stellten sich 54 Teams bei den Herren und 35 bei den Damen der Herausforderung des Wettkampfes im direkten Vergleich.

Unter den Startenden waren auch zwei Herren-Teams und ein Damen-Team aus Österreich.

Im Team Austria 1 ging bei den Herren Lukas Novak zum ersten Mal als Startläufer ins Rennen und er machte seine Sache in seinem ersten Jahr als Elite-Läufer sehr gut. Er konnte an der erweiterten Spitzengruppe dranbleiben und mit 1:14 Minuten Abstand an 14. Stelle liegend an Jannis Bonek übergeben.

Dieser hatte somit beste Chancen, auf die Führenden aufzuschließen, und er meisterte diese Aufgabe hervorragend. Sukzessive arbeitete er sich mit großen Schritten heran und befand sich beim Arena-Durchlauf auf Platz 4, bevor er auf der Schlussrunde etwas Zeit verlor und er an 6. Stelle an Mathias Peter übergeben konnte. Ein Diplomplatz winkte somit immer noch.

Mathias Peter hielt lange hervorragend mit und ging schließlich an 9. Position über die Ziellinie. In der Nationenwertung bedeutet das Platz 7 für das Team Austria 1, leider kein Diplomplatz, aber angesichts der starken Konkurrenz ein sehr gutes Resultat, das historisch nur von dem Platz 6 bei der EOC in Tschechien 2016 und dem herausragenden 4. Platz 2018 bei der WOC in Lettland (mit Matthias Gröll, Gernot Ymsén und Robert Merl) übertroffen wird.

Auch das Team Austria 2 mit Matthias Gröll, Nicolas Kastner und Matthias Reiner machte seine Sache gut. Als Startläufer übergab Matthias Gröll an 40. Stelle liegend an Nicolas Kastner, dieser machte ganze acht Plätze gut und übergab an Matthias Reiner, der das Team schließlich auf Platz 25 brachte. „Ich hatte gegen Ende mit der Hitze zu kämpfen“, sagte Matthias Reiner, der mit dem Teamerfolg aber sehr zufrieden ist.

Bei den Damen absolvierte Carina Polzer die erste Strecke und übergab auf Platz 20 liegend an Anika Gassner, die einen Platz gutmachen konnte, was schließlich auch ihrer Schwester Jasmina Gassner gelang – somit hieß das sehr erfreuliche Resultat für die Österreicherinnen in der Nationenwertung Platz 11.

Gegen Ende des Staffelwettkampfes zogen plötzlich Gewitterwolken über dem Vértes Gebirge auf und heftige Regengüsse prasselten über die Läufer:innen herab.

Bei den Herren siegte das norwegische Team mit Eskil Kinneberg, Eirik Langedal Breivik und Kasper Harlem Fosser in 1:46:28 vor dem schwedischen Team mit Viktor Svensk, Albin Ridefelt und Emil Svensk und den Schweizern mit Daniel Hubmann, Fabian Aebersold und Joey Hadorn.

Bei den Damen holten die Schweizerinnen mit Ines Berger, Natalia Gemperle und Simona Aebersold in 1:46:23 Gold, Silber ging an Norwegen mit Kamilla Steiwer, Marie Olaussen und Andrine Benjaminsen, Bronze an Schweden mit Johanna Ridefelt, Hanna Lundberg und Tove Alexandersson.

Das ÖFOL-Trainerteam Radek Novotný und Martin Binder ist zufrieden mit den Staffelergebnissen: „Alle haben ihre Leistungen an diesem Tag gut abrufen können, technisch waren keine groben Fehler dabei, physisch hat es nicht immer ganz gereicht.“

Die European Orienteering Championships gingen somit mit drei Top-Ergebnissen für Österreich zu Ende: Jasmina Gassner erreichte bei der Mitteldistanz den großartigen 11. Platz, Jannis Bonek wurde bei der Langdistanz 15. und zuletzt durfte man sich über Platz 7 bei der Staffel freuen. „Selbstverständlich will man immer mehr, man greift nach den Sternen und wir haben zumindest den Himmel erreicht“, fasst Trainer Martin Binder das Erlebte  in poetische Worte.

Gut funktioniert hat das „Hitzemanagement“ durch das Betreuerteam, das bei diesen hochsommerlichen Verhältnissen entscheiden war. „Wir waren auf die Hitze gut vorbereitet, das war ein wichtiger Punkt, auch mental“, sagt Martin Binder.

Wichtig zu wissen ist, dass es bei einer EM nicht leicht ist, ganz vorne zu sein, weil die starken OL-Nationen das volle Kontingent mit bis zu acht Startenden jeweils bei den Damen und Herren stellen können. „Im österreichischen Team sind aber alle gut motiviert, die Stimmung ist positiv und wir wissen: Es bleibt eine Rechnung offen, die noch beglichen werden soll“, sagt Martin Binder.

Gelegenheit dazu gibt es zum Beispiel bei den World Orienteering Championships 2027, die wiederum in Ungarn stattfinden.

Mit Enthusiasmus, Ehrgeiz und Inspiration geht es jetzt weiter mit dem nächsten internationalen Großevent im Blick. Von 4. bis 10. September befindet sich das Elite-Team in Finnland auf Trainingslager, von 24. bis 30. September findet dort die letzte Weltcup-Runde statt, bei der – wie auch jetzt bei der EM in Ungarn – eine Mitteldistanz, eine Langdistanz und ein Staffel-Wettkampf ausgetragen werden.

„Alle freuen sich auf die schönen anspruchsvollen Wälder in Skandinavien“, sagt Martin Binder. Jetzt ist aber erstmal Erholung angesagt.

Alle Infos zur EOC Staffel (Ergebnisse, Karten, Fotos)

Fotos: Matthias Reiner, Kristian Leonhardt, Eszter Kocsik, William Hollowell

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