Wer nicht dabei war, hat einiges versäumt. Die zahllosen und durchwegs positiven Rückmeldungen im Ziel des Austria Cup-Sprints in Altlichtenwarth am 10. Mai 2024 bestätigen den Titel dieses Artikels. Während Seniorinnen & Senioren im Rahmen der österreichischen Meisterschaften um Gold, Silber & Bronze liefen, konnte sich die Elite bei diesem World Ranking Event auch Weltranglistenpunkte erarbeiten. Und zwar hart erarbeiten.
Wieviel Glück kann man eigentlich haben? Wenn man ein ebenso außergewöhnliches wie spektakuläres Wettkampfgelände im nördlichen Weinviertel entdeckt und die Gemeinde alle Ideen unterstützt, dann ist das schon die halbe Miete. Wenn sich dann der Gewinner des renommierten Schweizer Bahnleger-Wettbewerbes und der international gefragte und engagierteste Kartenzeichner Österreichs in den Kopf setzen, einen denkwürdigen Sprint zu planen, dann ist ein Erfolg auf der ganzen Linie nicht mehr weit. Ist dieser Erfolg dann noch Glück oder die Belohnung monatelanger, detailverliebter Bemühungen und Vorbereitungen?
Vom schwierigsten Sprint in Österreich seit Jahren ist in vielen Reaktionen die Rede. Eliteläuferinnen und -läufer, die sich mit Hilfe von Google Maps und Streetview akribisch auf dieses Rennen vorbereitet haben, meinen nach dem Lauf: „So kompliziert & anspruchsvoll habe ich es mir nicht vorgestellt“. Es gibt keine schöneren Komplimente. Vom Start auf dem Hutsaulberg nahe der Aussichtswarte geht es bergab und mit Schwung hinein ins fordernde Vergnügen. Viele Fotos und dieses Video vermitteln bunte Eindrücke vom kniffligen Sprint auf den 7 „Etagen“ des Altlichtenwarther Kellerbergs. Fehlerlose Läufe bleiben die Ausnahme, dennoch sind im Ziel vor allem grinsende Gesichter zu beobachten.
In der Elite navigiert bei den Damen Rita Maramarosi aus Ungarn am schnellsten durch das schräge Labyrinth. Die Junioren-Weltmeisterin von 2023 gewinnt mit einer Zeit von 14:28min. Hinter der 19-jährigen erobern Carina Polzer [SU Klagenfurt] und Anna Gröll [OLC Graz] die weiteren Podestplätze. Bei den Herren setzt sich WM-Medaillengewinner Jannis Bonek [Naturfreunde Wien] nach 15:03min. vor Zoltan Bujdoso [HUN] und Lukas Novak [Leibnitzer AC] durch.
Bei den österreichischen Meisterschaften in den Seniorenkategorien sind der OC Fürstenfeld, der HSV OL Wiener Neustadt und die Naturfreunde Wien mit je dreimal Gold die erfolgreichsten Vereine. Die Titel gehen an Anita Seeböck & Wolfgang Siegert [35-], Iryna Tarnavska & Markus Plohn [40-], Lucie Rothauer & Pierre Kaltenbacher [45-], Eva Kailbauer & Wolfgang Waldhäusl [50-], Claudia Bonek & Siegfried Stadler [55-], Vera Arbter & Wolfgang Kradischnig [60-], Gertraut Leonhardt & Joachim Friessnig [65-], Elisabeth Knapp & Paul Grün [70-], Ulrike Roder & Eduard Böhm [75-] sowie Otto Venhauer [80-].
Bürgermeister Gerhard Eder und Kulturgemeinderat Andreas Berger, der nicht nur im Vorfeld alle Veranstalter-Wünsche erfüllen konnte, sondern am Wettkampftag mit gutem Beispiel voranlief und auch viele weitere Einheimische zu einem Start motivieren konnte, überreichten Medaillen und Preise. Da wurden bereits die viele Läufe auf LIVELOX analysiert.
17 Uhr Start, 19 Uhr Siegerehrung. Es war ein kurzer, aber toller Vorabend im Sprint-Paradies. Alles hat gepasst, neben der perfekten Infrastruktur auf dem Sportplatz des SC UNION Altlichtenwarth und der herausragenden Unterstützung der Gemeinde und aller Bewohner, auch das Datum. Dieser Sprint fand am 10. Mai statt. Da wurde im gesamten Weinviertel „die lange Nacht der Kellergasse“ gefeiert. Heuer auch mit Laufschuhen, Karte & Kompass.
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