ESOC 2024: Mitteldistanz und Langdistanz fordern die SkiO-Elite – ÖFOL-Athlet:innen mit gutem Weltcup-Finale

Die European Ski Orienteering Championships (ESOC) in Posio, Finnland, boten an den letzten beiden Wettkampftagen mit Mittel- und Langdistanz technisch anspruchsvolle Rennen auf schmalen Spuren und mit fordernden Routen. Das dichte Spurennetz, permanente Renntiergehege-Zäune und extreme Distanzen machten beide Bewerbe zu echten Herausforderungen für die internationale SkiO-Elite.

Mitteldistanz: Schmale Spuren und ein Rennen durchs Renntiergehege

Bei frühlingshaften Temperaturen wurde die Mitteldistanz in einem neuen Geländeabschnitt ausgetragen. Im Vergleich zum Sprint dominierten hier mit 80 % schmale Spuren, was die Läufer:innen technisch und physisch forderte.

Österreichische Ergebnisse:
– Tobias Habenicht erreichte Platz 25, war aber nicht ganz zufrieden, da er auf Teilstrecken Topzeiten erzielen konnte.
– Tobias Kugler sicherte sich mit Platz 30 gute Weltcup-Punkte und war auf einzelnen Abschnitten sogar in den Top 10.
– Simon Kugler hatte Pech mit einem Skibruch und musste sich mit Platz 50 zufriedengeben.
– Antonia Erhart begann stark und lief in Richtung Top 20, verlor jedoch durch eine ungünstige Routenwahl einige Plätze und wurde am Ende 28., was dennoch wertvolle Weltcup-Punkte bedeutete.

Podestplatzierungen:
– Damen: Schwedisches Podium mit Ella Turesson vor F. Sandberg und A. Aasa.
– Herren: A. Viipola (FIN) gewann in einem knappen Duell vor E. Toivonen (FIN), während Niklas Eckström (FIN) durch eine starke zweite Rennhälfte noch auf Platz 3 lief.

Die skandinavische Dominanz zeigte sich besonders bei den Herren – die ersten 11 Plätze gingen ausschließlich an Athleten aus Finnland und Schweden.

Für den österreichischen Nachwuchs war die Mitteldistanz eine große Herausforderung: Das komplexe Spurennetz und die langen Passagen auf schmalen Spuren erforderten skitechnische Fähigkeiten, die in Mitteleuropa schwer zu trainieren sind. M. Varga erreichte mit Platz 19 dennoch ein starkes Ergebnis.

Langdistanz: Ein krönender Abschluss über 125 km Spurennetz

Am dritten Tag der Einzelwettkämpfe stand die klassische Langdistanz mit Intervallstart auf dem Programm – ein krönender Abschluss der SkiO-Weltcupsaison. Mit einem 125 km langen Spurennetz, einem extrem hohen Anteil schmaler Spuren (82 %) und langen Routenentscheidungen wurde das Rennen zu einer echten Prüfung für die internationale Elite.

Distanz:
– Damen: 21,3 km
– Herren: 25,1 km, nur mit einem Kartenwechsel

Antonia Erhart mit erstem Top-20-Ergebnis im Weltcup!
Die große österreichische Überraschung des Tages war Antonia Erhart, die in einem fokussierten und engagierten Rennen trotz krankheitsbedingter Einschränkungen in den letzten Wochen ihre erste Top-20-Platzierung im Weltcup erreichte. Sie lief über weite Strecken konstant in Richtung Top 20 und konnte im Finish noch einige Plätze gutmachen, sodass sie schließlich mit Platz 19 ein echtes Highlight setzte.

Österreichische Herrenergebnisse:
– Tobias Habenicht kämpfte sich nach einem verhaltenen Start in Richtung Top 20, verlor jedoch durch eine suboptimale Routenwahl auf einer 3 km langen Postenstrecke wertvolle Zeit und wurde schließlich 35.
– Tobias Kugler erreichte Platz 39 und sammelte erneut Weltcuppunkte.
– Simon Kugler verpasste mit Platz 44 knapp die Punkte.

Podestplatzierungen:
– Damen: Magdalena Olsson (SWE) dominierte das Rennen mit zwei Minuten Vorsprung und sicherte sich damit auch den Weltcup-Gesamtsieg. A. Ulvensoen (NOR) wurde Zweite, während F. Sandberg (SWE) erneut aufs Podest lief.
– Herren: J. Stahl (SWE) setzte sich von Beginn an in Führung, baute seinen Vorsprung konsequent aus und holte mit diesem Sieg noch die Weltcupführung. Niklas Eckström (FIN) und V. Gulbandsen (NOR) komplettierten das Podest.

Für die österreichischen Junior:innen und Jugendläufer:innen war die Langdistanz besonders fordernd. Nach drei intensiven Wettkampftagen mussten sie die letzten Kraftreserven mobilisieren. M. Varga überzeugte erneut mit einem 18. Platz, indem sie sich im Rennverlauf stetig nach vorne kämpfte und einige skandinavische Favoritinnen hinter sich ließ.

Fazit: Ein herausforderndes Weltcup-Finale in Posio

Mit der Langdistanz endete eine technisch und physisch extrem fordernde ESOC in Posio. Die Organisatoren schufen mit jedem Bewerb neue Herausforderungen, die die skandinavischen Athlet:innen klar bevorzugten – ihre Dominanz war besonders in den Top-10-Platzierungen offensichtlich.

Für das österreichische Team bedeutete diese ESOC dennoch wichtige Erfolge:
– Antonia Erhart zeigte mit Platz 19 auf der Langdistanz eine starke Entwicklung und erreichte ihr erstes Top-20-Ergebnis im Weltcup.
– Tobias Habenicht war phasenweise auf Weltklasse-Niveau unterwegs, auch wenn es für ein absolutes Topergebnis nicht ganz reichte.
– Die österreichischen Junior:innen und Jugendläufer:innen sammelten wertvolle Erfahrungen für die Zukunft.

Angesichts der kurzen Winter in Mitteleuropa und der schwierigen Trainingsbedingungen ist es klar, dass Teams aus Österreich und anderen nicht-skandinavischen Ländern einen höheren Aufwand betreiben müssen, um mit der Weltspitze mitzuhalten. Umso wichtiger sind Erfolge wie jene von Antonia Erhart, die zeigen, dass sich der österreichische Ski-O auf einem guten Weg befindet.

Ein großes Dankeschön gilt den Veranstaltern in Posio für perfekt organisierte Wettkämpfe und ein Weltcup-Finale, das den Athlet:innen alles abverlangte.

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