Mit dem AC Sprint am Freitag, 31. Mai, und der ÖM Mannschaft am Samstag, 1. Juni 2024, fanden die Sport Austria Finals aus Sicht des Orientierungslaufsports einen würdigen Ausklang.
Der AC Sprint wurde von Orienteering Innsbruck Imst in der Innsbrucker Innenstadt durchgeführt und führte gleich vom Start weg auf den mit Steinelementen landschaftlich gestalteten Landhausplatz, wo sich mehrere Posten auf engem Raum befanden. Über die Maria-Theresien-Straße wurden die Läufer:innen zu einer Straßenquerung geleitet, die ein sicheres Passieren der Straßenbahnlinien erlaubte, wobei die benötigte Zeit zwischen den beiden Straßenseitenposten herausgerechnet wurde.
Rasch war man bereits wieder im Bereich der Sport Austria Finals Arena angelangt. Über eine Schleife durch den Innsbrucker Hofgarten erreichten die Läufer:innen das Ziel.
ÖM Mannschaft auf der Hungerburg
Der HSV Absam mit Wettkampfleiter Klaus Zweiker und Mario und Monika Ammann als Bahnlegern richtete auf der Hungerburg oberhalb von Innsbruck einen anspruchsvollen Mannschaftsbewerb aus.
Die äußeren Bedingungen waren fordernd: Es regnete bei frischen 10 Grad. So konnte man sich bereits beim Laufen auf den heißen Tee danach freuen.
Hier ist der Bericht des Wettkampfleiters Klaus Zweiker:
62 Mannschaften aus ganz Österreich haben sich am 1. Juni bei „Novemberwetter“ der Herausforderung Mannschaftslauf gestellt. Der HSV Absam OL hat nach beinahe einem Jahr Vorbereitungszeit auf der völlig neu erstellten Karte Hungerburg ideale Voraussetzungen für eine fordernde Österreichische Meisterschaft geschaffen. Die Wettkämpfer bewiesen bei strömendem Regen und frostigen Temperaturen Sportsgeist und Wetterfestigkeit!
Die überaus kreativ und professionell gelegten Bahnen wurden durch den Schweizer Import des HSV Absam OL, die Weltklasseläufer Mario und Monika Ammann, gefühlvoll ins Gelände gefügt. Die Läufer*innen waren von der neuen Karte, einem Eigenprodukt des HSV Absam mit den Kartenzeichnern Peter Schnegg und Franz Riegler, durchwegs zufrieden. Die verbreitete Angst vor der „unbelaufbaren Hungerburg“ wurde durch ansprechendes, interessantes und gut belaufbares Gelände rasch aufgelöst. Die geschickte Bahnlegung war sicher auch ein Grund dafür.
Die Meisterschaft wurde nach den Sprints im Innsbrucker Stadtgebiet als letzter OL-Wettkampf im Rahmen der Sport Austria Finals durchgeführt, dem größten interdisziplinären Sport-Event Österreichs.
Der HSV Absam OL konnte sich bei der Durchführung auch auf die verlässliche Hilfe und Unterstützung der anderen OL-Vereine in Tirol verlassen. Ein Tiroler Vorzeigemodell könnte man beinahe sagen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass sich die organisierenden Vereine dieser OL-Wettkämpfe mehr Teilnehmer*innen verdient hätten. Die Sportler*innen, welche in Tirol waren, waren jedenfalls durchwegs begeistert. Sie haben echten Sportsgeist und OL-Begeisterung bewiesen.
Bericht von Gernot „Kerschi“ Ymsèn
„Dem Bahnlegerteam ist es gelungen, mit allen Facetten, die einen meiner Meinung nach spannenden Mannschaftsbewerb ausmachen, aufzuwarten“, lobte Gernot Ymsèn das Event. Er war gemeinsam mit Simon Tobler und Lukas Wieser an der Ziellinie gestanden und holte in 1:15:56 den Sieg für den HSV Pinkafeld. „Wir waren uns schnell einig, wie wir das erste große Postennetz aufteilen wollten, aber andere Teams wählten andere Varianten, dadurch wurde es gleich spannend“, berichtet Gernot. „Meine beiden Junioren hatten einmal „Wechselschwierigkeiten“, aber das konnten wir bald ausmerzen. Im Postennetz lief ich eher die Bergabposten, da verliere ich keine Zeit gegenüber den Bergaufposten.“
Der Schmetterlings-Zentrumposten wirkte zunächst wie ein Sammelposten, war aber tatsächlich keiner, was dem Pinkafelder Team noch rechtzeitig klar wurde. „Da änderten wir kurzfristig die Übergabe, sodass Luki nur den einen Posten schnell hochsprintete, was uns wieder an die Führungsteams heranbrachte“, schilderte Gernot den weiteren Verlauf. Der Schmetterling habe einen guten Eindruck vermittelt, um zu erkennen, wo jedes Team gerade im Rennen stand.
„Wir wechselten auch im Linien-OL bis zum einzigen Sammelposten – manche meinen, ein Sammelposten sei sehr wenig – wobei ich dann fast zu spät zum Sammelposten kam“, so Gernots weiterer Bericht.
Auf der langen Teilstrecke gelang es dann den Pinkafeldern, sich entscheidend vom Team des OLC-Fürstenfeld abzusetzen.
„Im zweiten Postennetz und abschließenden Linien-OL wechselten wir auch noch relativ häufig, um das Tempo hoch halten zu können“, verriet Gernot die erfolgreiche Taktik
Gemäß Läuferinfo war der Sammelposten durch Hineinhalten des Chips zu stempeln. OLC Fürstenfeld wurde dies zum Verhängnis, zog die SIAC-Karte wie bei allen anderen Posten einfach drüber, der Posten wurde nicht registriert und die Mannschaft musste disqualifiziert werden.
So freute sich der OLC Graz über Silber und SU Klagenfurt gelang der Sprung auf den Bronzeplatz.
Pinkafeld konnte den im Vorjahr errungenen Titel erfolgreich verteidigen.
Dass die Bahnen auch einige sehr „einfache“ Posten enthielten, habe im Lauferlebnis keine Rolle gespielt, „weil es ja auch viel auf die taktischen Wechsel ankommt“, wie Gernot betont. Außerdem habe er mit den vermeintlich einfachen Posten seine größten Probleme gehabt.
Bei den Elite-Damen holte sich das Team der Naturfreunde Wien mit Lina Buchberger, Anika Gassner und Tina Tiefenböck den Österreichischen Meisterinnen-Titel, gefolgt von Ursula Binder, Carina Polzer und Anna Angermann (SU Klagenfurt) auf Platz 2 und Johanna Trummer, Martina Walch und Verena Glatz (OLC Graz) auf Platz 3.