Technisch fordernde Mitteldistanz

Komplexe Routenwahlen und schwierige Schneeverhältnisse prägten das Mitteldistanzrennen zum Abschluss des Ski-O-Weltcups. Die österreichischen  Nationalkadermitglieder verbanden die Laufanalyse mit einem Saison-Resümee.

Tobias Habenicht (Mitteldistanz: 22., Gesamtweltcup: 20.): „Heute habe ich leider nie zu 100% meinen Rhythmus gefunden und auch einige suboptimale Routen gewählt. Die gesamte Saison würde ich als eher durchwachsen beurteilen. O-technisch habe ich sicher einen Schritt nach vorne gemacht. Läuferisch habe ich mich aber nie ganz wohl gefühlt und war auch sicher deswegen nicht dazu in der Lage bessere Platzierungen zu erlaufen.“

Antonia Erhart (Mitteldistanz: 25., Gesamtweltcup: 33.): „Am Anfang lief es bei mir leider nicht so gut, ich habe O- und Ski-technisch nicht ins Rennen gefunden. Auf der zweiten Runde wurde es dann flüssiger und ich konnte noch ein paar Platzierungen aufholen. Mit meiner Saison bin ich nicht ganz zufrieden, da ich schon bei der WM krankheitsbedingt nicht meine Leistung abrufen konnte und beim Weltcup mir leider doch unnötige Fehler unterlaufen sind. Grundsätzlich konnte ich aber läuferisch eine Verbesserung zu den vorherigen Saisonen feststellen.“

Tobias Kugler (Mitteldistanz: 26., Gesamtweltcup: 35.): „Grundsätzlich bin ich mit meinem Wettkampf heute ganz zufrieden. Ich habe zwar gleich zu Beginn mehrere Fehler gemacht, danach aber gut ins Rennen gefunden. Mich hat dann im Verlauf des Rennens der Este Olle Ilmar Jaama eingeholt, wodurch ich auch profitierte. Ich habe aber mehrmals versucht, durch andere Routenwahlen wieder Zeit auf ihn aufzuholen. Die unterschiedlichen Routen stellten sich schließlich aber als relativ gleich schnell heraus, da wir beim Posten immer wieder zusammengekommen sind. Mit einem 21. Platz bei der Heim-WM in Ramsau und einem 26. Platz jetzt beim abschließenden Weltcup-Bewerb in Estland bin ich mit meiner gesamten Saison sehr zufrieden. Es gibt aber natürlich noch sehr viel zu tun. Speziell wenn das Spurennetz feiner wird bin ich noch etwas überfordert und muss das Tempo komplett herausnehmen.“

Simon Kugler (Mitteldistanz: 49., Gesamtweltcup: 47.): „Bei mir lief es heute gar nicht nach Wunsch. Ich machte gleich zum 2. Posten, nach einem Sturz, einen kapitalen Fehler, und somit war das Rennen an dieser Stelle schon vorbei. Danach versuchte ich zwar weiterhin zu pushen, aber der Rückstand war schon viel zu groß und dadurch war nach vorne nicht mehr viel drinnen. Mit der Saison bin ich nicht zufrieden. Es gab zwar immer mal wieder gute Ansätze, aber es ist mir kaum gelungen ein ganzes Rennen fehlerfrei durchzukommen. Physisch war ich die ganze Saison in einer sehr guten Verfassung aber OL-technisch gibt es im Sommer noch einiges aufzuholen.“

Die Weltcup-Mitteldistanz in Estland zeigte die ganze Komplexität des Ski-Orientierungslaufs – physisch, ski-technisch, orientierungs-technisch und mental muss alles zusammenpassen. Schwindender Schnee, an Stellen bereits sehr „schmutzig“ mit Nadeln und Ästen bedeckt, hin und wieder eisig, dann wieder tief und sulzig, kurze aber knackige Anstiege und Abfahrten, ein engmaschiges Spurennetz und nicht leicht aufzulösende Routenwahlen forderten den Athletinnen und Athleten alles ab. Entsprechend gab es im Endklassement sowohl der Mitteldistanz als auch im Gesamtweltcup keine großen Überraschungen, wenngleich auch die Besten der Szene von Fehlern und Stürzen nicht verschont blieben.

Bei den Damen gelang Daisy Kudre Schnyder ein vielumjubelter Heimsieg. Am zweiten Rang – zum dritten Mal in dieser Weltcuprunde – die Schwedin Magdalena Olsson, die sich mit beachtenswerter Konstanz über alle Weltcupbewerbe des Winters (2x Erste, 4x Zweite) nach ihren zwei Weltmeistertiteln in Ramsau souverän auch die Weltcupgesamtwertung sicherte. Rang Drei ging an ihre schärfste Rivalin, Anna Ulvensøen aus Norwegen. Diese Drei führen denn auch die Weltcupwertung 2024 an: 1. Olsson, 2. Ulvensøen, 3. Kudre Schnyder.

Olssons Pendant bei den Herren ist der Norweger Jørgen Baklid: Der 4-fache Weltmeister von Ramsau musste sich zwar über die Mitteldistanz um eine Sekunde dem Finnen Eevert Toivonen geschlagen geben, hat aber als schlechtestes Resultat der Saison einen 4. Platz zu Buche stehen und wiederholt seinen Weltcupgesamtsieg vom Vorjahr. Dritter über die Mitteldistanz der erneut starke Finne Aapo Viippola, auf den Rängen im Gesamtweltcup Niklas Ekström, ebenfalls aus Finnland, und der Schweizer Nicola Müller.

Wie auch bei der WM in Ramsau standen Wetter und Schneeverhältnisse nicht auf der Seite der Organisatoren in Estland. Dennoch boten sie sehr hochwertige Wettkämpfe, und können auf eine gelungene Veranstaltung zurückblicken.

2025 sind u.a. eine Weltcuprunde und die Masters-WM im Chiemgau in Deutschland unweit Österreichs geplant. Ski-O ist Teil des Programms der FISU World University Games im Jänner 2025 in Turin, Italien. Die nächsten Weltmeisterschaften finden 2026 in Japan statt.

Alle Fotos: Reigo Teervalt

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