An die 300 Teilnehmer*innen aus 30 Nationen folgten der Einladung und dem Reiz, Sprint-Orientierungslauf mit Sightseeing im weltbekannten Wien zu kombinieren. Einige internationale Nationalteamläuferinnen und -läufer nutzten die Möglichkeit, vor der Sprint-Europameisterschaft am Gardasee noch hochkarätige Wettkämpfe zu absolvieren.
Die erste Etappe führte durch die verschachtelten Wohnanlagen des Sonnwendviertels und den Helmut Zilk Park. “I versteh nur Bahnhof“, wunderten sich viele Parkbesucher über das seltsame Treiben der Läuferinnen und Läufer. Zu einer orangeweißen Flagge laufen, diese aber nicht berühren, einen Chip ans Ohr halten, was geht da ab?
In unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs fuhren in den Eliteklassen Ylvi Kastner und der Ire Josh O‘S-Hourihan auf Gleis Nr. 1, Olena Babych aus der Ukraine und Vilius Aleliunas aus Litauen auf Gleis Nr. 2, Lone Karin Brochmann aus Norwegen und der Italiener Samuele Tait auf Gleis Nr. 3 ein. In den meisten Kategorien gab es knappe Entscheidungen und viele ließen den Tag im angenehmen Ambiente des Parkcafés bei kühlen Getränken ausklingen.
Der älteste Barockgarten Wiens, der Augarten, zeichnete sich durch große Hauptwege und verwachsene Wälder mit einem Labyrinth an kleinen Wegen aus. In den Elitekategorien übernahmen Lone Brochmann und Vilius Aleliunas die Gesamtführung, aber nur knapp vor Josh O‘S-Hourihan (+0:23) und Olena Babych (+0:16). Auch Tina Tiefenböck hatte mit nur 25 Sekunden Rückstand die Chance auf den Gesamtsieg.
Sekundenduell um Gesamtsieg
Der letzte Wettkampftag führte bei wiederum brütender Hitze an die Copa Beach bei der Neuen Donau. Das Laufgelände war die Donau City mit ihren verschiedenen Ebenen und stellte orientierungstechnisch große Herausforderungen. In der Damen-Elite bewies Lone Brochmann Nerven und holte sich den Gesamtsieg vor Tina Tiefenböck und Sarah Rollins (GBR). Olena Babych verlor beim herausfordernden Sprint 5 Minuten und fiel auf Platz 6 zurück. Bei den Herren trennten Sieger Vilius Aleliunas und Josh O’S-Hourihan nur knappe 2 Sekunden nach 3 Etappen. Bronze holte sich Samuele Tait.
Sprintstaffel: Sieg für die Ukraine
Nach einer kurzen Erholungspause kam es zur Mixed Sprint Staffel, bei der jede*r zwei Strecken laufen musste. Der spannende und kurzweilige Bewerb kam auch heuer gut an und brachte einen ukrainischen Sieg für Olena und Serhiy Babych vor dem norwegisch-irischen Duo Brochmann – Hourihan (+0:31) und dem Team aus Kiev Tymoshchuk – Shchukin (+0:34).
Dank der Unterstützung des ASVÖ ist es Wettkampfleiter Erik Nilsson Simkovics mit dem OLC Wienerwald gelungen, eine international hochwertige Sprint-OL-Veranstaltung für alle Altersstufen anzubieten. Ein großer Dank gilt auch den Volunteers für ihren Einsatz.
Ergebnisse & Fotos: https://viennaochallenge.com
Bericht von Wolfgang Pötsch
Fotos: Julia Weinmayr, Werner Burmann